Als eLearning in den frühen 2000er-Jahren in Unternehmen und Bildungseinrichtungen an Bedeutung gewann, war das Verständnis von digitalem Lernen ein anderes als heute. Oft wurden bestehende PowerPoint-Präsentationen oder Seminarunterlagen einfach digitalisiert, in PDF-Formate umgewandelt oder mit rudimentären Quizfragen ergänzt. Ein typischer Kurs bestand aus langen Textpassagen, wenigen Bildern und einem Abschlusstest am Ende. Lernen war ein linearer Prozess: von vorne nach hinten durcharbeiten, danach ein Zertifikat ausdrucken. Für viele fühlte sich das eher nach „Pflichtprogramm“ als nach echtem Lernerlebnis an.
Heute hat sich das grundlegend verändert. eLearning bedeutet nicht mehr, analoge Inhalte ins Digitale zu kopieren, sondern Lernprozesse so zu gestalten, dass sie zu den Bedürfnissen der Lernenden passen. Statt 90-minütiger Onlinekurse stehen heute kurze, interaktive Einheiten im Vordergrund, die in den Alltag integriert werden können. Ein Mitarbeitender, der vor zwanzig Jahren noch ein langwieriges WBT durcharbeiten musste, bekommt heute vielleicht ein dreiminütiges Video, eine kurze Simulation oder sogar ein Nano-Reminder direkt aufs Smartphone und zwar genau dann, wenn er das Wissen im Job braucht.
In der Geschichte des eLearning hat man sich immer wieder gefragt, wie klein eigentlich die Bausteine sein dürfen, mit denen wir Wissen vermitteln.
Am Anfang stehen die primären Inhalte wie Bilder, Audios, Videos oder Texte – die Grundelemente jedes Multimedia-Formats. Daraus entstehen Lernobjekte, die so konzipiert sind, dass sie gerade genug Informationen enthalten, um einen kleinen Teilbereich zu erklären, eine Frage zu beantworten oder ein konkretes Problem zu lösen.
Während MacroLearning umfassende Lernprogramme beschreibt, die einen ganzen Themenkomplex in den Blick nehmen, geht MicroLearning einen Schritt weiter und zerlegt diesen in kurze, leicht verdauliche Einheiten. Mit dem Nano-Learning ist die Entwicklung schließlich an einem Punkt angekommen, an dem Inhalte auf die kleinstmögliche Form reduziert werden: eine Checkliste, ein kurzes Erklärvideo von wenigen Sekunden oder ein einzelner interaktiver Impuls, der genau im Moment des Bedarfs zur Verfügung steht.
Gerade in Zeiten von Nudging, in denen Lernende auch einmal proaktiv erinnert oder „angestupst“ werden, sind solche kleinsten Einheiten besonders wertvoll. Hinzu kommt, dass Lernen heute verstärkt kompetenzorientiert und adaptiv gestaltet wird. Je individueller das Lernerlebnis, desto wichtiger ist es, Inhalte flexibel in kleine Teile zerlegen zu können.
Dabei gilt jedoch nach wie vor: Ob Nano-Einheit oder großes Blended-Learning-Szenario – das reine Digitalisieren von Material reicht nicht aus. Erst wenn Inhalte didaktisch durchdacht und auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt sind, entsteht wirkungsvolles eLearning.
Um so ein erfolgreiches eLearning zu erstellen braucht es, wie bereits erwähnt, Struktur und ein didaktisch durchdachtes Konzept. Wir von CREATE orientieren sich dafür an das Prinzip der Inhaltepyramide und denken dabei immer an alle Kompetenzarten.
Wer wirklich überzeugen will, startet nicht bei den Fakten, sondern bei der Haltung. A-Content ist der Schlüssel!
Doch auch die beste inhaltliche Struktur entfaltet erst dann ihre volle Wirkung, wenn sie in den richtigen Situationen eingesetzt wird. Denn Lernen findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern immer im Kontext der Arbeit, der individuellen Entwicklung oder manchmal sogar in akuten Notsituationen.
Genau hier zeigt sich, warum Micro-, Macro- und Nano-Learning heute so wichtig sind: Sie erlauben es, Lerninhalte flexibel in unterschiedlichen Momenten bereitzustellen. Mal geht es um die gezielte Vorbereitung auf neue Aufgaben, mal um die schnelle Unterstützung direkt im Arbeitsprozess, und manchmal schlicht um sofortige Hilfe, wenn keine Zeit für längere Herleitungen bleibt. Diese drei Momente des Lernens - Preparing, Operating und Emergency - sind das A&O für wirklich wirksames eLearning heute.
Moderne Lernsystem, wie etwa unser cBook, machen es möglich, diese Momente nahtlos miteinander zu verbinden. Unsere eLearnings entwickeln sich damit weiter zum "seamless blended learning".
Was das genau bedeutet?
Das erzählen wir dir in unserem nächsten CREATE Academy Beitrag.
Stay tuned!
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